Zeitstrahl
In der Welt - In Sindelfingen
Weltgeschichte und die kleinen Veränderungen in Sindelfingen. Reisen Sie mit uns auf dem Zeitstrahl der Geschichte durch bewegte Jahrhunderte.
5./6. Jh. Völkerwanderung in Europa
Die rund zwei Jahrhunderte anhaltende Völkerwanderung in Europa hatte eine tief greifende Neuordnung der germanischen und romanischen Bevölkerungsgruppen zur Folge. Diese Umgestaltung prägte die politische, soziale und kulturell-religiöse Struktur Europas bis ins Mittelalter
1077 Investiturstreit und Gang nach Canossa
Der Investiturstreit war der Höhepunkt des politischen Konfliktes im mittelalterlichen Europa zwischen geistlicher und weltlicher Macht um die Amtseinsetzung von Geistlichen (Investitur).
Ausgelöst wurde der Streit durch Heinrich IV., der im Jahr 1075 das Erzbistum Mailand mit einem exkommunizierten Erzbischof besetzen wollte. Der Konflikt führte zum Bann gegen Heinrich durch Papst Gregor VII. Heinrich IV nahm daraufhin im Jahr 1077 den langen Weg von Speyer nach Canossa auf sich, um den Papst zu bitten, ihn von dem Bann zu befreien. Gregor VII. blieb nichts anderes übrig, als den Kirchenbann von Heinrich IV. zu lösen.
1133 Fertigstellung der romanischen Martinskirche
Weithin sichtbar ist heute in Sindelfingen die majestätische, schiefergraue Turmspitze der Martinskirche. Sie zählt zu den wichtigsten romanischen Baudenkmälern Süddeutschlands erbaut im 11. und 12. Jahrhundert. Im Laufe der Jahre hat sich das Aussehen der Martinskirche immer wieder geändert. Das Gesicht der Stadt prägt sie indes bis heute.
1155 Krönung des Stauferkaisers Friedrich Barbarossa in Rom
Friedrich Barbarossa war von 1147 bis 1152 als Friedrich III. Herzog von Schwaben, von 1152 bis 1190 römisch-deutscher König und wurde 1155 in Rom zum Kaiser des Heiligen Römischen Reiches gekürt. Den Beinamen „Barbarossa“ („Rotbart“) erhielt er wegen seines rötlich schimmernden Bartes.
1476/77 Verlegung des Chorherrenstifts nach Tübingen zur Gründung der Universität.
Das im 11. Jahrhundert gegründete Chorherrenstift hatte sich im Laufe seines Bestehens sowohl in wirtschaftlicher als auch politischer Hinsicht zu einer der bedeutensten Einrichtungen dieser Art in Württemberg entwickelt. Graf Eberhard im Bart und seine Mutter Mechthild verlegten das Chorherrenstift 1477 nach Tübingen und nutzten dessen finanzielle und personelle Ressourcen zur Gründung der dortigen Universität.
1517 Martin Luther leitet die Reformation ein
Mit der Veröffentlichung der berühmten 95 Thesen leitete Martin Luther am 31. Oktober 1517 die Reformation ein. Luther griff gängige Praktiken der Römisch-Katholischen Kirche an, besonders den "Ablasshandel": Durch den Kauf von Ablassbriefen sollten Menschen sich angeblich von ihren Sünden "freikaufen" können.
1525 Bauernkriegsschlacht am Goldberg
Der deutsche Bauernkrieg begann 1524 mit Erhebungen am Hochrhein und im Südschwarzwald. In Württemberg kam der Aufstand in der zweiten Aprilhälfte 1525 zum Durchbruch. Bei der Bauernkriegsschlacht am Goldberg vom 12. Mai 1525 fanden mehr als 3.000 Aufständische in wenigen Stunden den Tod. Das Schlachtfeld befand sich vermutlich in der Nähe des heutigen S-Bahn Haltepunktes Goldberg.
1618-1648 Dreißigjähriger Krieg
Der Dreißigjährige Krieg von 1618 bis 1648 war ein Konflikt um die Vorherrschaft in Deutschland und Europa und zugleich ein Religionskrieg. Die Kriegshandlungen, Hungersnöte und Seuchen und entvölkerten teils ganze Landstriche. In Teilen Süddeutschlands überlebte nur ein Drittel der Bevölkerung.
1806 Württemberg wird nach der napoleonischen Neuordnung Königreich
Am 1. Januar 1806 wurde Württemberg auf Betreiben des französischen Kaisers Napoléon Bonaparte zum souveränen Königreich erhoben. Erster König unter dem Namen Friedrich I. wurde der bisherige Herzog und Kurfürst Friedrich II. Mit der Unterzeichnung der Rheinbundakte am 12. Juli 1806 trat Württemberg aus dem Heiligen Römischen Reich Deutscher Nation aus.
19.Jh. Sindelfingen entwickelt sich zu einem Zentrum der Handweberei in Württemberg.
Für viele Sindelfinger Familien wurde die Hausweberei neben der Landwirtschaft zum wichtigen Zweiterwerb. Durch ihre hohe Spezialisierung konnten die Sindelfinger Handweber der industriellen Konkurrenz lange trotzen.
1835 Erste Eisenbahnstrecke in Deutschland (Nürnberg-Fürth) wird eröffnet
Die erste deutsche Eisenbahn verkehrte am 7. Dezember 1835 zwischen Nürnberg und Fürth. Allerdings fuhren auf der sechs Kilometer langen Strecke neben dem "Adler", so hieß die in England gefertigte Lokomotive, noch immer Pferdekarren im regelmäßigen Schienenverkehr. Doch bald sollte der der Siegeszug der Dampfloks nicht mehr aufzuhalten zu sein.
1835 Gründung der ersten Fabrik in Sindelfingen.
Die Einwohnerzahl liegt erstmals bei fast 3.500 Einwohnern. Allerdings geriet Sindelfingen im 19. Jahrhundert durch die schlechte Verkehrsanbindung (fehlender Eisenbahnanschluss) bei der industriellen Entwicklung gegenüber Böblingen ins Hintertreffen.
1871 Gründung des Deutschen Reiches
Die deutsche Reichsgründung erfolgte mit der Proklamation des preußischen Königs Wilhelm I. zum Deutschen Kaiser am 18. Januar 1871 im Spiegelsaal des Schlosses Versailles. Vorangegangen war der Sieg des Norddeutschen Bundes und der mit ihm verbündeten süddeutschen Staaten im deutsch-französischen Krieg.
1886 Gottlieb Daimler baut das erste Automobil
Die Autmobilgeschichte nahm 1885/86 ihren Anfang: Carl Benz baute sein Dreirad in Mannheim und meldete am 29. Januar 1886 seinen Motorwagen zum Patent an. Kurz danach folgten unabhängig davon in Cannstatt Gottlieb Daimler und Wilhelm Maybach mit weiteren Fahrzeugen.
1954 Deutschland wird erstmals Fußballweltmeister
Außenseiter Deutschland wird nach einem 3:2-Sieg über Ungarn in Bern erstmals Fußballweltmeister. Für die Menschen in Deutschland erhält das „Wunder von Bern“, Symbolkraft als ein Zeichen des Aufbruchs nach dem Weltkrieg und den Entbehrungen der Nachkriegszeit.
1969 Amerikanische Mondlandung
Die Raumfähre Apollo 11 landet am 20. Juli 1969 im Mare Tranquilitatis und Neil Armstrong und Edwin Aldrin betreten als erste Menschen den Mond. Armstrong spricht seine berühmten Worte: "Das ist ein kleiner Schritt für einen Menschen, aber ein großer Sprung für die Menschheit."
1977 Erstes Internationales Straßenfest
Menschen zahlreicher Nationalitäten sind mittlerweile in Sindelfingen wohnhaft; sichtbarer Ausdruck dafür wird das Internationale Straßenfest, das 1977 zu ersten Mal stattfindet. Das gemeinsame Feiern sollte zum besseren Verständnis zwischen Deutschen und Ausländern beitragen.